pmv Peter Meyer Verlag
16.06.2020

»Wie ein Storch«
Wassertreten im Allgäu 

Im äußersten Süden Deutschlands liegt eine der beliebtesten Ferienregionen des Landes – das Allgäu. Vor allem für Kinder bietet das Allgäu unendlich viele Möglichkeiten zum Spielen und Naturerleben.
Ein besonderes Highlight für Klein & Groß sind die vielen Wassertretbecken. Überall im Allgäu gibt es sie und jeder kann und soll sogar barfuß hindurchwaten. Was hat es damit auf sich? 

 

Der »Wasserdoktor« Sebastian Kneipp

Die kleinen Wasserbecken sind eine Erfindung des Pfarrers Sebastian Kneipp, der ab 1855 in Wörishofen lebte und zusätzlich als Arzt arbeitete. Er erlangte Berühmtheit, da er vielen kranken Menschen helfen konnte. Aufgrund seiner Behandlungen mit (kaltem) Wasser, nannte man ihn bald den Wasserdoktor. Ihm verdankt das Unterallgäu auch seine Bezeichnung als Kneippland und Gesundheitsregion. Es ist tatsächlich ein ideales Urlaubsziel für alle, die Ruhe und Erholung abseits der großen Touristenströme suchen.

Die Kneipp-Methode

Die Kneipp-Methode setzt sich aus fünf Elementen zusammen: Wasser, Heilpflanzen, gesundes Essen, viel Bewegung und innere Ausgeglichenheit.

Und was ist nun der Sinn der Wasserbecken? Sie sind fürs Wassertreten da!

Man geht langsam hindurch wie ein Storch, der immer einen Fuß ganz aus dem Wasser hebt, bevor er ihn wieder aufsetzt. Danach trocknet man die Füße und Beine nicht ab, sondern streift das Wasser nur ab und macht Fußgymnastik oder springt herum, bis sie wieder trocken sind. So bekommt man herrlich warme Füße!

So wirkt die Kneipp-Methode

Durch das Wassertreten soll der Kreislauf angeregt und die arterielle Durchblutung gefördert werden. Durch den Kältereiz ziehen sich die oberflächlichen Blutgefäße zusammen. Gemeinsam mit der Muskelbewegung kann dies auch den venösen Blutstrom fördern und Krampfadern vorbeugen. Außerdem wird das Wassertreten zur Behandlung von Migräne und zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt. Am Abend durchgeführt soll Wassertreten eine Hilfestellung zum besseren Einschlafen sein.
Von der Frage der gesundheitlichen Wirksamkeit einmal abgesehen: das Wassertreten erfrischt, regt den Kreislauf an und macht Spaß! Das Kneippen wurde sogar als Kulturform in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Barfuß im Kurpark

Barfuß gehen ist gesund – für Klein & Groß! Im Kurpark Bad Wörishofen ist es nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht: Auf 1550 Metern gibt es hier einen Barfuß-Rundweg mit 23 Stationen.

Seid ihr schon einmal barfuß auf Fichtenzapfen gelaufen? Über Kies, Sand, Matsch, Steine, Holz und Rinde? Mit nackten Füßen über ein Seil balanciert? Probiert es aus! Ihr solltet etwa eine Stunde Zeit mitbringen – und ein Handtuch, um euch nach dem anschließenden Fußguss abzutrocknen. Der Weg beginnt und endet an einem Kneipp-Becken zum Wassertreten. Daneben gibt es im Kurpark drei Kräutergärten, einen Rosen- und einen Duft- und Aromagarten. Geht ihr die Runde gegen den Uhrzeigersinn, kommt ihr gegen Ende an den Tennisanlagen mit Einkehrmöglichkeit vorbei.

Barfußweg im Kurpark Bad Wörishofen

86825 Bad Wörishofen

Anfahrt
Bahn/Bus: Bad Wörishofen Bhf Bus Dorschhausen oder Osterlauchdorf bis Kneippianum, dann 2 Min zu Fuß.
Auto: Hauptstraße über Alfred-Baumgarten-Straße bis zum Parkplatz Mindelheimer Straß/Dorschhauser Weg, dann direkt in den Kurpark bis zum ausgeschilderten Barfußpfad folgen bis zum Ausgangspunkt an der Kneippanlage.

Info & Kontakt: www.bad-woerishofen.de, kurdirektion@bad-woerishofen.de

 

Das Startbild zum Beitragslink stammt vom Staatsbad Bad Schwalbach. Vielen Dank dafür!
 


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Autorin Barbara Kettl-Römer fährt auf einer Sommerrodelbahn

Mit Kindern ins Allgäu? Aber natürlich! Das Allgäu ist für Kinder ein einziger großer Abenteuerspielplatz.

– Barbara Kettl-Römer, Autorin »Allgäu mit Kindern«


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